Hofer – Liebl – Fachärzte für Viszeralchirurgie und Proktologie
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Hofer – Liebl – Fachärzte für Viszeralchirurgie und Proktologie
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Symptome im Bereich der äußeren Haut um den After (Anus) gehören zu den häufigsten Gründen, warum Patienten einen Proktologen aufsuchen. Obwohl meist harmlos, können diese Beschwerden die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Der wichtigste Punkt für eine erfolgreiche Behandlung ist, ob eine Ursache im Enddarm zu finden ist. Die Untersuchung beinhaltet deshalb immer eine Spiegelung des Enddarms (Proktoskopie, ggf. Rektoskopie).
Dabei achtet man auf Entzündungen der Schleimhaut (Proktitis), eine eventuelle Fistelöffnung sowie auf einen inneren oder äußeren Vorfall von Hämorrhoiden oder Darmwand. Diese Erkrankungen bedingen nämlich durch Feuchtigkeitsaustritt eine chronische Reizung der den auf der umgebenden Haut.
Ist die Enddarmuntersuchung unauffällig, muss man von einer primären Erkrankung der Haut ausgehen. Eine mögliche Vorgeschichte von Neurodermitis, Allergien oder einer Schuppenflechte stützen diese Vermutung. In diesem Fall empfiehlt sich die Überweisung zum/zur Facharzt/Fachärzt*in für Hautkrankheiten (Dermatologie)
Wenn es juckt und brennt
Der komplizierte Begriff meint eine Reizung der Haut durch äußere Einflüsse wie Feuchtigkeit oder irritierende Substanzen. Diese können allerdings wieder eine innere Ursache haben, so wie anale Feuchtigkeit beim Hämorrhoidal-Leiden oder Verdauungsenzyme beim LARS (Syndrom nach tiefer Rektumresektion bei Mastdarmkrebs). Deshalb gehört zur Untersuchung bei Hauterkrankungen der um den Anus herum gelegenen (perianalen) Haut immer auch die Untersuchung des Enddarms. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache, so kann zum Beispiel die Hämorrhoidenverödung die Feuchtigkeit beseitigen und die Haut kann sich erholen.
Das allergische Analekzem gehört zur Gruppe der Kontakt-Dermatitis, die durch das lokale Einwirken einer allergisch wirkenden Substanz (Allergen) ausgelöst wird. Es handelt sich um eine durch Immunzellen (T-Lymphozyten) vermittelte Reaktion. Daraus ist verständlich, dass dieser Vorgang des Einwanderns von Zellen in das betroffene Areal etwas Zeit benötigt (Allergie vom Spättyp) und zu einer anfänglichen Verdickung bzw. Schwellung des betroffenen Hautareales führt, begleitet von einer Rötung.
Im Bereich des Anus sind häufige Kontaktallergene im Bereich der Konservierungsstoffe und Duftstoffe von feuchtem Toilettenpapier, Pflegeprodukten (Wollwachs- und Wollwachsalkohole in Cremes) und Waschlotionen zu finden.
Unter den am Anus verwendeten Medikamenten bzw. Wirkstoffen sind es häufig die lokalanästhestischen Komponenten bei Salben gegen Schmerz.
Daher lautet die erste Sofortmaßnahme: Alles weglassen, was nicht unbedingt nötig ist. Zur weiteren Eingrenzung des Auslöser empfiehlt sich ein Allergietest beim Hautarzt. In schweren Fällen muss man auch hier anfangs mit einer cortisoncreme behandeln.
Auch das atopische Analekzem ist die Folge einer überschießenden Immunreaktion. Oft findet man in der Vorgeschichte die Angabe einer Neurodermitis im Kindesalter oder von multiplen Allergien, eine sogenannte atopische Disposition. Typisch ist ein vielgestaltiges klinisches Bild mit Rötung, wunden Stellen (Erosionen) und Spuren von nächtlichem Kratzen. In der Akutsituation hilft meist nur eine cortisonhaltige Creme. die Cortisonpräparates sind am Anus allerdings immer nur für Intervalle bis etwa 7 Tage „erlaubt“, da bei längerfristiger Anwendung die Haut bleibende Schäden davontragen kann. Dieses „Ausdünnen“ der Haut bezeichnet man als Atrophie. Als langfristige Behandlung kommen daher alternative Substanzen zur Anwendung, wie zum Beispiel die Immunmodulatoren Protopic® und Elidel®.