Laser Hämorrhoiden Behandlung (LHP)

Kann man Hämorrhoiden lasern?

Hämorrhoidoplastie: Hämorrhoiden mit Laser behandeln

Die Laserbehandlung von erweiterten Gefäßstrukturen ist in der Behandlung von Krampfadern (Varizen) seit langem bewährt. In der Proktologie wurde erstmalig 2009 eine Hämorrhoiden-Behandlung mit einem Laser 810 nm von Hèlio Plapler an der Universitätsklinik Sao Paulo berichtet. Die Entwicklung einer feinen, kegelförmig abstrahlenden Glasfaser-Sonde und die Verwendung eines wellenform-optimierten 1470 nm Lasers verbesserte die Wirksamkeit der Laser Applikation. 

Die Hämorrhoidoplastie (LHP) kann heute als ausgereiftes Therapieverfahren angesehen werden. Dabei werden die Hämorrhoidenknoten von innen mit dosierter Laser-Energie verkleinert und fixiert. Noch zurückhaltender agiert die Hemorrhoid Laser Procedure (HeLP), die lediglich die zuführenden Gefäße an der Basis der Hämorrhoide verödet.

Wenn die behandlungsbedingte Schwellung nach ein bis zwei Wochen abgeklungen ist, schrumpfen die Hämorrhoidenknoten und neigen nicht mehr zum Vorfall (Prolaps). Diese Methode kann zusätzlich mit raffenden Fixationsnähten (HAL-RAR) kombiniert werden, wenn ein ausgeprägter Vorfall zu behandeln ist.

Anders formuliert, wird die Erweiterung des hämorrhoidalen Gefäße (vaskuläre Komponente des Hämorrhoideal-Leidens) mit Laser und die mechanische Instabilität (Prolaps-Komponente) durch Naht behandelt. Diese beiden Therapieprinzipien greifen synergistisch ineinander („Gürtel- und Hosenträger-Prinzip“).

Hämorrhoiden lasern mit dem LHP Verfahren
Verödung der vergrößerten Hämorrhoide mit dem Laser (© biolitec® AG, Untere Viaduktgasse 6/9, A-1030 Wien )

Was habe ich nun als Patient davon?

Laserbehandlung von Hämorrhoiden: Wesentliche Vorteile

  • Der Eingriff wird ambulant durchgeführt, nach 2 Stunden Überwachung im Aufwachraum können Sie wieder abgeholt werden
  • Auch im Stadium 3 und – mit Einschränkungen 4 – des Hämorrhoidalleidens kann die LHP zur Anwendung kommen
  • Größere Wunden wie bei der konventionellen Hämorrhoiden-Entfernung werden vermieden
  • Die Ausfallzeit in Beruf und Sport ist verglichen zur konventionellen Operation minimal, die meisten Patienten sind nach 5 – 7 Tagen wieder einsatzfähig
  • In Studien zeigte sich eine bessere Wirksamkeit und Lebensqualität nach Laser-Hämorrhoidoplastie gegenüber der häufig angewendeten Gummiband-Ligatur
  • Das für Elastizität, Sensibilität sowie Abdichtung gegenüber Gas und Flüssigkeit des Anus wichtige Hämorrhoidenpolster wird erhalten und auf das normale Maß reduziert
  • Der Schließmuskel wird optimal geschont

Gesetzliche Krankenversicherung

Laserbehandlung: Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Bevor Sie weiterlesen, möchten Sie wahrscheinlich wissen, ob die Behandlungskosten durch die Krankenversicherung übernommen werden. In der Regelversorgung sind die innovativen Behandlungsverfahren mit Laser bis heute nicht eingeschlossen.

Die gute Nachricht: Eine ganze Reihe von gesetzlichen Krankenversicherungen, überwiegend aus dem Kreis der Betriebskrankenkassen (BKKen) hat mittlerweile Verträge im Rahmen der integrierten Versorgung (IGV) mit uns abgeschlossen. Für die Versicherten dieser  Krankenkassen können wir daher eine moderne Laser Operation ohne Zusatzkosten für den Patienten anbieten. Informationen zu den verschiedenen Modalitäten der Kostenerstattung und Übernahme der Behandlungskosten durch die Krankenversicherung finden Sie hier.

Ein sicheres und komplikationsarmes Verfahren

Laser-Hämorrhoidoplastie (LHP): Gibt es Risiken?

Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Laser-Hämorrhoidoplastie insbesondere auch im Vergleich mit anderen Techniken der Hämorrhoiden-Operation ein sehr sicheres und wirksames Verfahren ist.

  • Nachblutungen aus den Laser-Kanälen können vorkommen, sind aber nie gefährlich und lassen sich meist durch Anwendung von sanftem Druck stillen.
  • Lokale Schwellungszustände und Analthrombosen sind in den ersten 1 bis 2 Wochen nicht selten, vergehen aber von selbst.
  • Bakterielle Entzündungen bis hin zur Fistelbildung könnte man sich vorstellen, wurden aber bisher nicht beobachtet.
  • Insbesondere in der von uns bevorzugten Kombination mit der HAL-RAR sind sehr gute Langzeitergebnisse zu erwarten. 90 % der behandelten Patienten sind nach 3 Jahren beschwerdefrei.

Die einzelnen Schritte der Behandlung

Laser-Hämorrhoidoplastie (LHP): Behandlungsablauf

Erfahren Sie hier, was für den reibungslosen Behandlungsablauf bei der Laser Hämorrhoidenoperation wichtig ist. Allgemeine Hinweise zur ambulanten Enddarmoperation finden Sie auch auf unserer Seite „Ambulante Hämorrhoiden-OP„.

Anamnese (Vorgeschichte) - und Befunderhebung

Bei einem ersten Termin in unserer Praxis schildern Sie uns Dauer, Art und Intensität ihrer Beschwerden. Die Untersuchung klärt, ob für diese Symptome tatsächlich  vergrößerte Hämorrhoiden verantwortlich sind. Mindestens die Hälfte aller Patienten, die mit „Hämorrhoiden“ vorstellig werden, leiden in Wahrheit an einer Analfissur oder einem vom Enddarm unabhängigen Analekzem.

Aufklärung zur Hämorrhoiden-OP am Modell
Hämorrhoidenmodell

Besprechung der Alternativen

Ist die Laser-Hämorrhoidoplastie das optimale Verfahren für Sie und den vorliegenden Befund? Grundsätzlich können damit Hämorrhoiden vom I° – III°  behandelt werden. Bei einzelnen, sehr großen Knoten kann die herkömmliche Hämorrhoiden Entfernung das Mittel der Wahl sein.

Hat ein Patient nur wenig Beschwerden, kann man manchmal auf eine Operation ganz verzichten und lediglich symptomatisch mit Stuhlregulierung und Salbe therapieren. Bei einem sehr ausgeprägten, zirkulieren Befund kann im Einzelfall die Stapler – Hämorrhoidopexie (Longo-Operation) sinnvoll sein.

Sind dann diese Fragen geklärt, informieren wir Sie noch über zu erwartende Beeinträchtigungen und mögliche, wenn auch seltene Komplikationen. Das Aufklärungsgespräch endet mit der Unterzeichnung der schriftlichen Einwilligungserklärung in die Operation.

Anästhesiegespräch („Prämedikation“)

Dazu sollten Sie einige Tage vor dem geplanten Eingriff die IATROS Klinik aufsuchen oder telefonisch kontaktieren, spätestens jedoch einen Tag vorher. Bringen Sie bitte den Aufklärungs-/Fragebogen ausgefüllt mit. Bringen Sie nach Möglichkeit einen Dolmetscher mit, wenn Sie sich in der deutschen oder englischen Sprache nicht sicher fühlen.

Wann: Montag bis Donnerstag von 9:00 bis 17:00 Uhr und Freitag von 9:00 bis 13:00 Uhr ohne Terminvereinbarung. An Brücken- und Feiertagen ist die IATROS Klinik geschlossen.

Wo? Gemeinschaftspraxis für Anästhesie IATROS-KLINIK GmbH, Dr. med. Javier del Valle, Dr. med. Michael Kaspar, Dr. med. Christoph Schmitt-Hausser

Nymphenburger Straße 1, 80335 München, (Hochhaus gegenüber Löwenbräu-Keller, U1/U7 Stiglmairplatz, Straßenbahn Linie 22), Tel.: 089 – 461356-0

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Klinik https://www.iatros-klinik.de/information/

Operationsvorbereitung

  • Untersuchungen durch den Hausarzt: Gesunde Patienten bis 60 Jahre benötigen keine speziellen Voruntersuchungen. Im individuellen Fall kann der Narkosearzt erforderliche Untersuchungen anordnen. Gesunde Patienten über 60 Jahre bringen bitte vorhandene Untersuchungsbefunde, EKG und Labor mit. Bei chronischen Erkrankungen mit Leistungseinschränkungen sowie kardiovaskulären Ereignissen in den letzten 12 Monaten (Herzinfarkt, Schlaganfall) raten wir von einer ambulanten Operation ab und würden Ihnen die Operation in einer angemessen ausgestatteten Akutklinik empfehlen.
  • Wenn Sie „blutverdünnende“ Medikamente einnehmen müssen: Bei jeder Dauermedikation sprechen Sie bitte mit Ihrem Hausarzt und dem Narkosearzt über die Anwendung vor und nach der Operation! Unter ASS (Aspirin®) können Operationen mit leicht erhöhtem Blutungsrisiko durchgeführt werden. Wenn verzichtbar, soll ASS 5 Tage vor der Operation abgesetzt und erst nach einer Woche wieder eingenommen werden. Unter Clopidogrel (Plavix®), Phenprocoumon (Marcumar®) und den neuen oralen Antikoagulantien (NOAKs) raten wir von einer ambulanten Operation ab.
  • Medikamente bei Zuckerkrankheit: Ob Metformin pausiert sowie ob und wann Insulin gespritzt werden soll, besprechen Sie bitte mit dem Narkosearzt.
  • Corona – Test: Ab 14.09.21 gilt