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Cold Athmospheric Plasma Therapy (CAP)

Neues Therapieprinzip bei Wundheilungsstörung und Hauterkrankungen

Cold Atmospheric Plasma: Eine vielversprechende Therapieoption in der Proktologie?

Ein Plasma ist ein Zustand der Materie, der sich von festen, flüssigen und gasförmigen Zuständen unterscheidet. Es handelt sich dabei um ein ionisiertes Gas. Cold Atmospheric Plasma (CAP) wird erzeugt, indem ein Gas wie z.B. Luft, Stickstoff oder Argon durch ein elektrisches Feld geleitet wird. Im Gegensatz zu anderen Plasmaverfahren, wie z.B. bei der endoskopischen Blutstillung oder dem Abtragen von krankhaft verändertem Gewebe, wird bei der CAP-Erzeugung keine hohe Temperatur benötigt. Das bedeutet, dass das Plasma nicht heiß ist und somit auch keine thermischen Schäden an Materialien verursacht.

Die Erzeugung des CAP erfolgt typischerweise in einem Plasma-Generator, der aus einer Hochspannungselektrode und einer Gegen­elektrode besteht, zwischen denen sich das Gas befindet. Da das CAP bei Atmosphärendruck erzeugt wird, wird es auch als „Atmosphärendruckplasma“ bezeichnet. Das erzeugte Plasma besteht aus verschiedenen Teilchen, wie freien Elektronen, Ionen, Atomen, Molekülen und Radikalen. Diese Teilchen haben unterschiedliche Auswirkungen auf Materialien und biologische Systeme, was zu den vielfältigen Anwendungen von CAP führt. In der Technik wird CAP seit langem verwendet zur Oberflächenmodifikation von Kunststoffen, Metallen und Textilien, Sterilisation in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie, Luftreinigung und Halbleiterfertigung. 

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Die Erzeugung des CAP erfolgt typischerweise in einem Plasma-Generator, der aus einer Hochspannungselektrode und einer Gegen­elektrode besteht, zwischen denen sich das Gas befindet. Da das CAP bei Atmosphärendruck erzeugt wird, wird es auch als „Atmosphärendruckplasma“ bezeichnet. Das erzeugte Plasma besteht aus verschiedenen Teilchen, wie freien Elektronen, Ionen, Atomen, Molekülen und Radikalen. Diese Teilchen haben unterschiedliche Auswirkungen auf Materialien und biologische Systeme, was zu den vielfältigen Anwendungen von CAP führt. In der Technik wird CAP seit langem verwendet zur Oberflächenmodifikation von Kunststoffen, Metallen und Textilien, Sterilisation in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie, Luftreinigung und Halbleiterfertigung. 

Plasma-Anwendungen in der Medizin

Die Anwendung von Cold Atmospheric Plasma (CAP) in der Medizin hat in den letzten Jahren stark zugenommen und es wurden bereits mehrere Anwendungen mit erwiesener Wirksamkeit entwickelt. Hier sind einige Beispiele:

  1. Wundheilung: CAP kann zur schnelleren Heilung von Wunden eingesetzt werden, indem es Bakterien abtötet, die Bildung der Wachstumsfaktoren FGF-2 und VEGF-A und die Durchblutung fördert.

  2. Krebstherapie: CAP hat gezeigt, dass es bestimmte Krebszellen abtöten kann, ohne gesunde Zellen zu schädigen.

  3. Hauterkrankungen: CAP kann zur Behandlung von Hauterkrankungen wie Psoriasis, Neurodermitis und Akne eingesetzt werden, indem es Entzündungen reduziert und das Wachstum von Bakterien hemmt.

  4. Zahnmedizin: CAP kann zur Behandlung von Zahnfleischentzündungen und zur Abtötung von Bakterien in der Mundhöhle eingesetzt werden.

  5. Sterilisation: CAP kann zur Sterilisation von medizinischen Instrumenten und Oberflächen verwendet werden, indem es Bakterien und Viren abtötet.

Diese Anwendungen sind jedoch nur eine Auswahl der möglichen Anwendungen von CAP in der Medizin und es gibt noch viele weitere potenzielle Einsatzmöglichkeiten, die derzeit erforscht werden.

In der Proktologie verspricht man sich vom Einsatz von Cold Atmospheric Plasma (CAP) eine Beschleunigung der Wundheilung nach Operationen von Hämorrhoiden, Fisteln und Fissuren sowie des Sinus pilonidalis. Auch die konservative Behandlung von Analfissuren ohne Operation ist denkbar. Die Wirksamkeit bei juvenilen Warzen, Herpesviren und Hauttumoren lässt hoffen, dass auch die mit konventionellen Methoden sehr schwer zu behandelnden Feigwarzen (Condylomata accuminata) mit CAP behandelt werden können.

Der große Vorteil dieser Therapieoption ist, dass sie schmerzfrei und ohne bekannte Nebenwirkungen durchgeführt werden kann. Sie wird daher bereits in der Leitlinie Problemwunden ausdrücklich empfohlen.

Gerne informieren wir Sie in einem persönlichen Gespräch, ob Cold Atmospheric Plasma (CAP) in Ihrem Fall anwendbar und erfolgversprechend ist.

Literatur zu Cold Atmospheric Plasma (CAP)

Breuer, R. (2015): Kaltes Plasma – Ein Wunderstoff? Bild der Wissenschaft,www.wissenschaft.de

Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) S2k-Leitlinie: Rationaler therapeutischer Einsatz von kaltem physikalischem Plasma Version 1.0 vom 23. Februar 2022

Hiller J. et al: Enhanced growth factor expression in chronic diabetic wounds treated by cold atmospheric plasma. Diabet Med. 2022 Jun;39(6):e14787. doi: 10.1111/dme.14787.

Kramer, A., Conway, B., Meissner, K., Scholz, F., Rauch, B., Moroder, A., Ehlers, A., Meixner, A., Heidecke, C., Partecke, L., Kietzmann, M., & Assadian, O. (2017). Cold atmospheric pressure plasma for treatment of chronic wounds: drug or medical device?. Journal of Wound Care, 26(8), 470-475.

Stratmann, B., Costea, T., Nolte, C., Hiller, J., Schmidt, J., Reindel, J., Masur, K., Motz, W., Timm, J., Kerner, W., & Tschoepe, D. (2020). Effect of Cold Atmospheric Plasma Therapy vs Standard Therapy Placebo on Wound Healing in Patients With Diabetic Foot Ulcers. JAMA Network Open, 3(7),

Strohal, R., Dietrich, S., Mittlböck, M., & Hämmerle, G. (2022). Chronic wounds treated with cold atmospheric plasmajet versus best practice wound dressings: a multicenter, randomized, non-inferiority trial. Scientific Reports, 12(1)