Hofer – Liebl – Fachärzte für Viszeralchirurgie und Proktologie

Hämorrhoiden Behandlung

Volkskrankheit Hämorrhoiden

Hämorrhoiden: Wie behandeln, wann ist eine OP nötig?

Die American Society of Colon and Rectal Surgeons (ASCRS) berichtet, dass über 2/3 der Bevölkerung irgendewann Hämorrhoiden-Beschwerden bekommt. In Deutschland geht man von 3,3 Millionen Behandlungsfällen pro Jahr aus. Der Markt für Medizinprodukte zur Hämorrhoidenoperation in den USA wächst jährlich um 5,6 % auf prognostizierte 1,2 Mrd. $ in 2031 (TMR Inc. 2022). Etwa 2 – 3 % der Patienten, die mit Beschwerden zum Arzt gehen, werden operiert.

Hämorrhoiden können zu ernsthaften Beeinträchtigungen von Konzentration und Selbstsicherheit im Beruf, zu Einschränkungen beim Sport und zu einem unsicheren Körpergefühl führen. Die gute Nachricht ist, dass wir ein weites Spektrum an wirksamen Therapien anbieten können. Wir helfen Ihnen, eine gute Entscheidung darüber zu treffen, ob eine Operation sinnvoll und notwendig ist oder nicht. Jeder Eingriff will dabei wohlüberlegt sein, denn wir haben kein „Ersatzteil“ für den Anus. 

Die aktuelle Experten – Leitlinie stellt die gängigen Behandlungsmethoden auch für Laien weitgehend verständlich und evidenzbasiert beurteilt dar, eine vergleichende Übersicht über Leitlinien in Europa und USAfinden Sie hier.

Und welches ist die optimale Behandlung? Die wichtigsten Kriterien sind neben dem Stadium der Hämorrhoiden das führende Symptom (Blutung, Druckgefühl, Nässen) und das Ausmaß der subjektiven Beeinträchtigung.

Ein wichtiger Punkt ist, ob und wie lange konservative Behandlungsmaßnahmen in der Vergangenheit geholfen haben und ob der Verdacht auf eine bösartige Veränderung von Haut oder Schleimhaut besteht. Die aktuelle Leitlinie der Fachgesellschaften in Deutschland finden Sie hier

Hämorrhoiden selbst behandeln

Zur Vorbeugung und im Frühstadium: 10 einfache Tips

Stuhlregulation: Flohsamenschalen, Macrogol, Lactulose

Verbessern Sie die Stuhlbeschaffenheit (Stuhlkonsistenz): Das Ziel ist ein geformter, nicht zu harter Stuhl. Insbesondere bei schmerzhaften Zuständen versuchen Patienten häufig, den Stuhl ganz weich zu halten. Zu weicher Stuhl hat aber eine längere Kontaktzeit mit der Haut, dringt in jede winzige Wunde oder Schleimhautnische ein und führt so zu Entzündungen. Weicher Stuhl ist schwerer zu kontrollieren (Stuhlschmieren) und übt einen geringeren Entleerungsreiz aus (mit der möglichen Folge der Entleerungsstörung). Bewährte Maßnahmen sind

  • Quell – und Ballaststoffe (Flohsamenschalen, Heilerde, Absorbentien)
  • Osmotische Stuhlregulantien (Macrogol, Lactulose)
  • Probiotika (Bakterienkulturen zur Stabilisierung des Mikrobioms des Darms)
  • eine ausreichende Trinkmenge
  • der Ausschluss von Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Lactose, Fructose, Gluten, Histamin) durch Ernährungstagebuch und/oder Untersuchung beim Gastroenterologen