Hofer – Liebl – Fachärzte für Viszeralchirurgie und Proktologie

Magnetfeld-Therapie

Für einen straffen Beckenboden und kräftigen Schließmuskel

Behandlung im pulsierenden Magnetfeld

Repetitive periphere Magnetstimulation (rPMS)

Die Magnetfeldtherapie ist ein nicht invasiver, effektiver Ansatz zur Behandlung von Beckenbodenproblemen und sollte bei Halteschwäche (Inkontinenz), nachlassender Muskelspannung und Sensibilitäts-Störungen in Betracht gezogen werden.

Diese auch Extrakorporale Magnetische Innervation (ExMI) genannte Therapie arbeitet mit magnetischen Impulsen, die die Nervenfasern in bestimmten Bereichen des sakralen Nervenplexus stimulieren. Studien zeigten eine signifikante Erhöhung des Ruhe- und Kneifdrucks nach Behandlung.

Vorteile der Magnetfeld-Stimulation:

  • Spürbare Wirksamkeit bei vielfältigen Anwendungsgebieten
  • Sie bleiben bei der Behandlung voll bekleidet
  • Sie müssen keine Sonde in Anus oder Scheide einführen
  • Das Gerät trainiert Sie vollautomatisch, Sie müssen selbst den Muskel nicht anspannen können wie bei der Beckenbodengymnastik
  • Sie brauchen sich nicht mit technischen Aspekten der Bedienung befassen wie bei einem Biofeedback-Gerät

Kurzes Info-Video zur Magnetfeld-Therapie

Bei der Magnetfeld-Therapie handelt es sich um ein nicht-invasives Verfahren, das auf dem physikalischen Prinzip der elektromagnetischen Induktion beruht. Das magnetische Feld führt zur Auslösung eines Aktionspotenzials an der Zellmembran. Die Stimulation erfolgt durch kurze magnetische Pulse, die schmerzfrei Gewebe durchdringen können.

Die Wurzeln der der Sakralnerven S2 bis S4  versorgen den Harntrakt, Scheide und Mastdarm sowie den muskulären Beckenboden vegetativ und somatisch.

  • Bei einem motorischen Nerven, der einen Muskel versorgt, wird eine Anspannung (Kontraktion) des Muskels ausgelöst. Kraft und Ausdauer von Schließmuskel und Beckenboden werden durch den Wechsel von Anspannung und Entspannung trainiert.

  • Bei einem sensiblen Nerven führt eine hochfrequente Stimulation zur einer intensiveren Wahrnehmung. Die Regeneration von Nervenverbindungen (Synapsen) wird gefördert. Eine Desensibilisierung erreicht man mit einer niederfrequenten Stimulation, was sich bei Verkrampfungen des Schließmuskels oder häufigem Harndrang (hyperaktive Blase) günstig auswirken kann.

Wann ist die Magnetfeld – Therapie sinnvoll?

Beckenboden-Gymnastik, Biofeedback, Magnetfeldtherapie

Anatomie und Funktion des Beckenbodens

Drei Muskelschichten bilden die Beckenbodenmuskulatur. Sie liegen wie ein Gitter übereinander und stützen die Organe, die im Becken liegen. Darüber hinaus sind sie für die Kontinenz (Fähigkeit Stuhl und Urin zu halten) von großer Bedeutung.

Die innere Muskelschicht ist für die Bewegungen des Beckens zuständig, während die mittlere Muskelschicht vor allem aus dem großen Damm-Muskel besteht. Dieser sorgt dafür, dass der Druck auf das Becken abgefangen wird. Bei Frauen ist der Damm-Muskel nur halb so stark wie bei Männern. Schwangerschaft und Geburt sind darüber hinaus die Ursachen, dass bei rund einem Viertel aller Frauen nach der Menopause eine deutliche Schwächung des Muskels beobachtet werden kann. Die unterste Muskelschicht umschließt Harnröhre und Anus und hat als Schließmuskel die Funktion schnelle Kontraktionen zu ermöglichen.

Der aus quergestreifter Muskulatur bestehende Beckenboden mit seinen willkürlichen Schließmuskeln und die glatte Muskulatur in der Wand der Hohlorgane (Harnröhre, Scheide, Mastdarm) sind im Lauf des Lebens unterschiedlichsten Belastungen ausgesetzt.

  • Schweres Heben im Beruf
  • Kraftsport
  • Entbindungen
  • Verdauungsstörungen
  • Sex

Behandlung bei Funktionsstörungen des Beckenbodens

Wenn die Dehnung der Muskulatur unterhalb einer gewissen Schwelle bleibt, kann der Muskel das selbst kompensieren. Stärkere Dehnung führt zur strukturellen Schädigung, Kraftminderung und auch Beeinträchtigung der Nervenversorgung. Der amerikanische Gynäkologe Arnold Henry Kegel aus Hollywood erforschte vor 70 Jahren die Möglichkeiten, die Muskeln aktiv zu trainieren. In der Folge hat sich die Beckenbodentherapie als eigenständiges Teilgebiet der Physiotherapie etabliert.

Es hat sich bewährt, bei Beckenbodenbeschwerden einem Stufenschema zu folgen:

  • Bei beginnenden und geringgradigen Beschwerden können eigenständige Übungen eine Besserung erreichen.
  • Bei zunehmender Symptomatik ist die Behandlung und Anleitung bei einem spezialisierten Physiotherapeuten zu empfehlen. Entsprechend geschulte Therapeuten finden Sie unter anderem auf der Seite der Arbeitsgemeinschaft AG GGUP – Gynäkologie Geburtshilfe Urologie Proktologie.
  • Elektrostimulation und Biofeedback (Beitrag folgt)
  • Magnetfeldstimulation: Seit 1999 wird die Magnetfeldstimulation in der Behandlung von Funktionsstörungen der Harnblase eingesetzt, seit dem Jahr 2000 wurden erfolgreiche Anwendungen bei Harn- und Stuhlinkontinenz (unter anderem nach Entbindungen) und gestörter Koordination des Schließmuskels, durchblutungsbedingten Erektionsstörungen und vaginaler Laxizität berichtet. In einer Studie aus der Schweiz im Jahr 2008 wurde eine meßbare Erhöhung des Schließmuskeldrucks und eine klinische Besserung einer Stuhlhalteschwäche in über 90 % der Patienten festgestellt. In weiteren wissenschaftlichen Studien konnte gezeigt werden, dass die Stimulation dieser Nerven zu einem signifikanten Druckanstieg im Schließmuskel des Mastdarm und in der Scheide führt. Bei Patienten mit Stuhlhalteschwäche besserte sich die Symptomatik gemessen am CCIS (Cleveland-Clinic Score) und Fecal incontinence QOL questionnaire (FIQL) nachweislich. 
  • Sakrale Nervenstimulation (Beitrag folgt)
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Zur Behandlung der anorektalen Inkontinenz stellt die Magnetfeldtherapie ein neues Verfahren dar,  deren gezielte Anwendung gute Erfolge hervorbringen kann.

Lange, Mölle, Girona: Chirurgische Proktologie. 2. Auflage 2012, Springer Verlag Heidelberg

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